Halldór Laxness

Laxness situr í stólnum Eggið eftir Arne Jacobsen í stofu sinni að Fálkagötu 17.

Halldór Laxness (1902-1998) überragt alle übrigen isländischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Über einen langen Zeitraum hinweg war er äußerst produktiv, verfaßte dreizehn umfangreiche Romane, fünf Theaterstücke und die Dramatisierung eines seiner Bücher und veröffentlichte zusätzlich Sammlungen von Kurzgeschichten und kürzeren Artikeln sowie seine Memoiren. Seine Bücher wurden in dreiundvierzig Sprachen übersetzt und erschienen in mehr als fünfhundert Ausgaben weltweit. Seine Entwicklung als Schriftsteller ist einzigartig, die Vielseitigkeit seiner Werke hat kaum ihresgleichen, und man darf sagen, mit jedem Buch habe er seine Leser aus einer unerwarteten Richtung überrascht. 1955 bekam er den Nobelpreis für Literatur.

In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts läutete Laxness mit dem Großen Weber von Kaschmir eine neue Epoche in der isländischen Literatur ein. Es heißt, mit diesem Buch erst beginne die isländische Literatur der Moderne. In den dreißiger Jahren schrieb er gesellschaftlich engagierte Romane: Salka Valka (1931/32), Sein eigener Herr (1934/35) und Weltlicht (1937-40). Im darauffolgenden Jahrzehnt begann Laxness, historische Romane zu schreiben, darunter Die Islandglocke (1943-46) und Die glücklichen Krieger (1952). Die sechziger Jahre standen im Zeichen absurder Theaterstücke, und 1968 - vier Jahrzehnte nach dem Großen Weber - näherte sich Laxness neben jüngeren Schriftstellerkollegen in Seelsorge am Gletscher erneut dem Modernismus. Weitere bekannte Werke sind Atomstation (1948), Das Fischkonzert (1957) und Die Litanei von den Gottesgaben (1972).

Halldór Laxness trat früh zum Katholizismus über, wurde dann Sozialist und rückte später von allen Ideologien, bis vielleicht auf den Taoismus, wieder ab. In seinen Büchern aber kehren bestimmte grundlegende Züge immer wieder. Er sah die Dinge aus einem eigenen Blickwinkel, formulierte oft sehr scharf und kritisch, konnte seinen Figuren und ihren Handlungen jedoch immer auch komische Seiten abgewinnen und stand stets auf der Seite der Schwachen.